Heimathafen - Careleaver*innen einen Ankerpunkt bieten
Careleaver*innen sind Jugendliche und junge Erwachsene, die in Jugendwohngruppen oder Pflegefamilien leben und sich auf den Übergang in ein eigenverantwortliches Leben vorbereiten oder die stationäre Jugendhilfe bzw. eine Pflegefamilie bereits verlassen haben.
Wie kann dieser besondere Übergang in einer immer komplexeren Welt gelingen? Wie können die besonderen Belastungen für Careleaver*innen reduziert werden? Wie kann die „öffentlichen Erziehung“ weiter da sein, wie sonst die eigene Familie, in der man aufgewachsen ist? Wie können wir gut in Kontakt bleiben?
Das Projekt
Fragen wie diese stehen unter dem Stichwort "Leaving Care" seit einigen Jahren nicht nur im Mittelpunkt der Fachdiskussion. Auch wir in der Evangelischen Jugendhilfe Schweicheln erleben immer wieder ganz konkret die sehr begrenzten Möglichkeiten, weiter für unsere jungen Menschen da zu sein.
Unterschiedliche Forschungsergebnisse zeigen, dass viele Careleaver*innen sich stabile Beziehungen und Verlässlichkeit wünschen. Sie wünschen sich Menschen, mit denen sie ihre Erlebnisse und Erfahrungen teilen können, und all das, was sonst in einer Familie Raum findet. Bisher existiert kein umfassendes Konzept, mit dem Träger der Jugendhilfe diesen Bedürfnissen und der Lebenssituation Leaving Care passgenau begegnen können. Careleaver*innen beschreiben, dass sie sich nach dem Ende der Hilfe schnell ersetzt fühlen: „Das Bett ist schnell wiederbesetzt.“
Im April 2020 konnten wir nun Dank der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW mit dem dreijährigen Modellprojekt „Heimathafen“ starten.
Ziel
Ziel des Projektes ist ein umfassendes Konzept gemeinsam mit Careleaver*innen zu entwickeln und auf seine Anwendbarkeit und Akzeptanz zu überprüfen. Gemeinsam mit den Kostenträgern und weiteren Akteur*innen der Jugendhilfe sollen Kriterien identifiziert werden, die eine Qualitätssicherung sowie eine Regelfinanzierung der benötigten Ressourcen ermöglichen können. Eine strukturelle Standardisierung der gemeinschaftlich entwickelten Form der Unterstützung soll später die Basis für eine Anwendung des Konzeptes in ganz Nordrhein-Westfalen sein.
Wissenschaftliche Begleitung
Die wissenschaftliche Begleitforschung wird vom Institut für Sozial‐ und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim umgesetzt, das unter anderem das Thema Leaving Care im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren etabliert hat. Aufgrund der Ziele des Vorhabens wird die wissenschaftliche Begleitung als partizipative Forschung angelegt, bei der das Forscher*innenteam eng mit Careleaver*innen und Fachkräften den Forschungsprozess abstimmt und gemeinsam durchführt.

Kontakt und Öffnungszeiten
Heimathafen
Herforder Straße 208
32120 Hiddenhausen
Mittwochs 8.30 bis 10.30 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr
und nach Absprache
Ansprechpartner*innen
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Ralf Mengedoth Einrichtungsleitung
- Telefon
- 05221 960210
- Handy
- 01520 9080440
- E-Mail: mengedoth@ejh-schweicheln.de
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Birgit Furchert
- Handy
- 01520 9080690
- E-Mail: b.furchert@ejh-schweicheln.de
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Markus Gökciyel
- Handy
- 01520 9080089
- E-Mail: goekciyel@ejh-schweicheln.de
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Charlotte Reiche
- Handy
- 01520 9080087
- E-Mail: reiche@ejh-schweicheln.de
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Katarzyna Trampe-Plooij
- Handy
- 01520 9080691
- E-Mail: trampe-plooij@ejh-schweicheln.de
Downloads
- Ausschreibung Abschlussveranstaltung "Hilfe endet, Verantwortung"
- Finanzierungsmodell Entgelte
- Gutachten Finanzierung der Nachbetreuung (§ 41 a SGB VIII) | Prof. Dr. Dr. h.C. Reinhard Wiesner
- KJSG kompakt LWL
- Projektbeschreibung Heimathafen
- Plakat Heimathafen
- 18plus und dann? Übergänge und Grenzen zwischen den Hilfen. EREV-Informationen digital
- Flyer Heimathafen
- Konzept Heimathafen (Stand: Juni 2023)
- Projektbericht 2021
- Follower Ordner | Ev. Jugendhilfe Schweicheln
- Dialog Erziehungshilfe (2022) Careleaver*innen einen Ankerpunkt bieten
- Leistungsbeschreibung Heimathafen